Aktuelle Lehrveranstaltungen Dr. Matthias Vollet

(PS/HS) „Ich“ als Thema der Philosophie. Proseminar zur Vorlesung

Dozent:innen: PD Dr. Dr. Stefan Seit; Dr. Matthias Vollet
Kurzname: PS/HS Ich
Kurs-Nr.: 05.127.145
Kurstyp: Seminar
Format: hybrid

Voraussetzungen / Organisatorisches

ALLEGEMEINE Hinweise zur Durchführung der Veranstaltungen im Bereich Ältere Philosophiegeschichte

Auch im SoSe 2021 werden wegen der COVID-19-Pandemie Lehrveranstaltungen nur in Ausnahmefällen „vor Ort" auf dem Campus der JGU stattfinden können. Um unter diesen Umständen ein qualitativ hochwertiges Lehrangebot bereitstellen und eine intensive Betreuung gewährleisten zu können, hat der Arbeitsbereich Ältere Philosophiegeschichte sein Veranstaltungskonzept angepasst: Die Veranstaltungen wurden zahlenmäßig reduziert, werden dafür aber (mit Ausnahme der Vorlesung) jeweils von mehreren Lehrenden gemeinsam betreut und intern unterteilt werden.

Alle Veranstaltungen des Arbeitsbereichs finden als digitale Präsenzveranstaltungen, d.h. synchron zu den angegebenen Zeiten statt. Video-Aufzeichnungen stellen sicher, dass Sie auch unter ungünstigen technischen Voraussetzungen aktiv teilnehmen können.

Videokonferenzen, Aufzeichnungen und Aufgaben, die Sie in freier Zeiteinteilung bearbeiten können, werden über Moodle-Kurse koordiniert werden, zu denen die über Jogustine angemeldeten Studierenden automatisch Zugang haben. Bitte machen Sie sich möglichst vor dem ersten Veranstaltungstermin mit dem Moodle-Kurs und den dort angebotenen Materialien und Hinweisen vertraut. Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie über Ihr universitäres Mailkonto ohne Verzögerung erreichbar sind.

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ACHTUNG:
Sollten Sie mehrere Seminare aus dem Bereich der Philosophie der Antike und des Mittelalters belegen wollen, bieten wir Ihnen drei Proseminare (als PS/HS bzw. PS/HS/OS), vier Hauptseminare (die PS/HS sowie zwei HS/OS) sowie drei Oberseminare an (die HS/OS und ein Kolloquium, das zugleich als Oberseminar geöffnet ist).

Sollte es wegen der Mehrfachzuordnung der Veranstaltungen Probleme geben, können diese individuell gelöst werden; wenden Sie sich dazu an lehre-aephg@uni-mainz.de. Hier erhalten Sie auch Hilfe bei Schwierigkeiten mit unseren Moodle-Kursen. Bitte erleichtern Sie uns die Arbeit, indem Sie solche organisatorisch-technischen Fragen nicht an die persönlichen Mailadressen der Dozierenden richten. Alle Dozierenden des Arbeitsbereichs haben Zugriff auf die genannte Funktionsmailbox.

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SPEZIFISCHE Hinweise zur Veranstaltung

Keine besonderen Voraussetzungen; insbesondere werden Kenntnisse der griechischen bzw. lateinischen Sprache nicht vorausgesetzt.

Im Zentrum steht die intensive gemeinsame Arbeit an den Quellentexten. Im Rahmen der technischen und organisatorischen Möglichkeiten können und sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kurzreferate übernehmen.

Die Veranstaltung ist für Studienanfänger*innen in besonderer Weise geeignet und trägt namentlich den Anforderungen der lehramtsbezogenen Studiengänge Rechnung.

Begleitend und ergänzend zum Proseminar wird eine Vorlesung „Einführung in die Ältere Philosophiegeschichte II: Spätantike/Frühmittelalter" angeboten, in der die Inhalte des Proeminars in einen größeren Zusammenhang eingeordnet werden. Beide Veranstaltungen können selbstverständlich unabhängig voneinander (erfolgreich) belegt werden; dennoch wird insbesondere Studienanfängern der parallele Besuch von Vorlesung und Seminar empfohlen.

Empfohlene Literatur

Die Quellentexte, die im Seminar behandelt werden sollen, werden bereits vor Beginn der Vorlesungszeit im Moodle-Kurs zur Veranstaltung bereitgestellt.

Inhalt

Im Sommersemester 2021 wird meine Vorlesung in die Philosophie der Spätantike und des beginnenden Mittelalters einführen, dabei aber immer auch die klassisch-antiken Voraussetzungen in den Blick nehmen; dies geschieht, was den systematischen Schwerpunkt angeht, von einem Thema aus, das ich für das Zentrum der spätantiken Philosophie im Allgemeinen und des spätantiken Neuplatonismus halte, der m.E. als Philosophie des Selbstbewusstseins gelten kann: Aufgebracht hat dieses Thema bereits der „Alkibiades I", der inzwischen überwiegend als authentisches Werk Platons beurteilt wird, jedenfalls aber im mittleren und Neuplatonismus als Einführung in die platonische Philosophie rezipiert wurde: Gefragt, was man wissen und können müsse, um ein guter Politiker zu sein, zeigt Sokrates, dass die Selbsterkenntnis, verstanden als Erkenntnis des Göttlichen (in der Seele) Zentrum aller Theorie und Praxis ist. Im Neuplatonismus Plotins wird daraus die Lehre, der Weg der Selbsterkenntnis, der stufenweise freilegt, was mich eigentlich ausmacht, münde schließlich in die Vereinigung mit dem göttlichen Weltgrund. In christlicher Überformung entwickelt Augustinus daraus – in – „De trinitate" – den ersten großen Entwurf einer „Philosophie des Geistes" und – in seinen autobiographischen „Bekenntnissen" – eine Philosophie des „Ich", die die europäische Denk- und Kulturgeschichte tiefgreifend geprägt hat.

Das Seminar zur Vorlesung, das auch ohne den parallelen Besuch der Vorlesung und auch als Hauptseminar belegt werden kann, wird die genannten Autoren und Texte, die in der Vorlesung nur kursorisch präsentiert werden können, sowie ihr Umfeld vertiefend erarbeiten.

Behandelt werden über die Inhalte der Vorlesung hinaus Aristoteles‘ Theorie des nous und ihre Rezeption durch Plotin, Marius Victorinus als zwischen Plotin und Augustinus vermittelnder Autor, Augustins Willenslehre, die spannungsvolle Überlagerung von augustinischer mens- und aristotelischer nous-Theorie im Hochmittelalter, die Bedeutung dieser Zusammenhänge für die (spät-)mittelalterliche Mystik und Aspekte der Wirkungsgeschichte bis zu Descartes.

Diese Inhalte sind an sich interessant, aber auch deshalb, weil man an ihnen beispielhaft lernen kann, wie Philosophiegeschichte „funktioniert", und das Interpretieren philosophischer Texte trainieren kann. Auch darum wird es im Seminar gehen.

Zusätzliche Informationen

In den Studiengängen Katholische Theologie Magister/Magistra theologiae (Modul 5) und Katholische Theologie B.A. Beifach (Modul B6) kann diese Veranstaltung mit benoteter Studienleistung (Hausarbeit) als Proseminar, ohne benotete Studienleistung als Übung belegt werden. Bitte beachten Sie diese Unterscheidung bei der Lehrveranstaltungs- und Prüfungsanmeldung. Davon bleibt unberührt, dass auch im Rahmen der aktiven Teilnahme an einer Übung einzelne (unbenotete) Leistungen (Kurzreferat, Protokoll etc.) gefordert werden können.

Es wird erwartet, dass in Modul 5 mindestens einmal das Proseminar zur Vorlesung (als Proseminar oder Übung) belegt wird.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
13.04.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online
20.04.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online
27.04.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online
04.05.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online
11.05.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online
18.05.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online
25.05.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online
01.06.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online
08.06.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online
15.06.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online
22.06.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online
29.06.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online
06.07.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online
13.07.2021 (Dienstag) 10:15 - 11:45 Online