Lehrveranstaltungen von PD Dr. Dr. Stefan Seit

(PS/HS) Boethius, De consolatione philosophiae

Dozent:innen: Felix Wolfgang Guggeis M.A.; PD Dr. Dr. Stefan Seit
Kurzname: PS/HS Boethius
Kurs-Nr.: 05.127.040
Kurstyp: Proseminar
Format: hybrid

Voraussetzungen / Organisatorisches

Um unter den Bedingungen der COVID-19-Pandemie ein qualitativ hochwertiges Lehrangebot bereitstellen und eine intensive Betreuung gewährleisten zu können, hat der Arbeitsbereich Ältere Philosophiegeschichte seine Lehrveranstaltungen umstrukturiert: Die Veranstaltungen wurden zahlenmäßig reduziert, werden dafür aber jeweils von mehreren Lehrenden gemeinsam betreut und intern unterteilt werden.
Im Zentrum der Veranstaltungen stehen Kurse auf der Lernplattform Moodle, über die Online-Präsenzaktivitäten zu den angekündigten Veranstaltungszeiten und Aufgaben, die Sie in freier Zeiteinteilung bearbeiten können, koordiniert werden. Die Zugangsdaten für die Moodle-Kurse erhalten angemeldete Studierende über Jogustine-Systemnachrichten. Bitte stellen Sie deshalb sicher, dass diese Informationen Sie umgehend erreichen und machen Sie sich möglichst vor dem ersten Veranstaltungstermin mit dem Moodle-Kurs und den dort angebotenen Materialien und Hinweisen vertraut.

ACHTUNG:
Sollten Sie mehrere Seminare aus dem Bereich der Philosophie der Antike und des Mittelalters belegen wollen, bieten wir Ihnen zwei Proseminare (davon ein PS/HS), zwei Hauptseminare (das PS/HS und ein HS/OS) sowie zwei Oberseminare an (das HS/OS und ein Kolloquium, das zugleich als Oberseminar geöffnet ist) an. Trotzdem auftretende Probleme sollten individuell geklärt werden; wenden Sie sich dazu an lehre-aephg@uni-mainz.de. Auf der Homepage des Arbeitsbereichs finden Sie weitere (auch i.e.S.) technische Informationen.

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Voraussetzungen:

Keine besonderen Voraussetzungen. Im Zentrum steht die intensive gemeinsame Arbeit an den Quellentexten. Im Rahmen der technischen und organisatorischen Möglichkeiten können und sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kurzreferate übernehmen.

Empfohlene Literatur

Bitte beschaffen Sie sich für das Seminar nach Möglichkeit eine zweisprachige Ausgabe, z. B.
Boethius, Trost der Philosophie/Consolatio philosophiae. Lateinisch – Deutsch. Berlin 2011 (Sammlung Tusculum); Trost der Philosophie. Frankfurt/Main 1997 (insel taschenbuch).

Alle weiteren im Seminar behandelten Quellentexte werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Laufe der Veranstaltung zur Verfügung gestellt. In Grenzen können besondere Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Quellenauswahl berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden Hinweise zur Forschungsliteratur gegeben.

Gelesen werden nur solche Texte, die in Übersetzung vorliegen.

Inhalt

„Trost der Philosophie" („Consolatio philosophiae"), das (wohl) kurz vor seinem Tod im Kerker entstandene Hauptwerk des Boethius (480-524), ist eines der meistgelesenen und kulturgeschichtlich wirkungsvollsten philosophischen Werke überhaupt: Die personifizierte Philosophie, die als Ärztin in Erscheinung tritt, versucht, Boethius den Unmut und Schmerz über seine Gefangenschaft und bevorstehende Hinrichtung zu nehmen, indem sie ihrem „Patienten" zu vermitteln versucht, dass ein „gutes", glückliches Leben, nicht in äußerem Erfolg, ja nicht einmal in äußerer Freiheit bestehe, sondern in innerer Freiheit, deren Fundament wiederum die Eingliederung in die umfassende göttliche Weltordnung bilde („Der Gerechtigkeit zu gehorchen, - das ist Freiheit."). In diesem Zusammenhang entwickelt sie eine Stufenleiter philosophischer Betrachtung von der anzustrebenden Gleichgültigkeit gegenüber den Leidenschaften über die Annahme des Schicksals hin zu einer Diskussion über die Problematik der Gerechtigkeit Gottes und der Freiheit des Willens.

Es werden zentrale metaphysische und naturphilosophische, ethische und politisch-theoretische sowie ‚religionsphilosophische‘, erkenntnistheoretische und psychologische Probleme in der literarisch höchst anspruchsvollen Form des Prosimetrum (d.h. im Wechsel von – hier zudem dialogischen – Prosapartien und Gedichten) behandelt.

Boethius, der, selbst dem Neuplatonismus zuzurechnen, Teile des aristotelischen „Organon" ins Lateinische übersetzt und kommentiert hat, und überhaupt ein profunder Kenner der (spät-)antiken Philosophie ist und der sich insbesondere an Stoa (als Philosophie der schicksalhaften Notwendigkeit) und Epikureismus (als Philosophie des Zufalls) abarbeitet, gibt so wichtige Themen der antiken Philosophie und philosophiehistorische Kenntnisse an das Mittelalter weiter.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
04.11.2020 (Mittwoch) 16:15 - 17:45
11.11.2020 (Mittwoch) 16:15 - 17:45
18.11.2020 (Mittwoch) 16:15 - 17:45
25.11.2020 (Mittwoch) 16:15 - 17:45
02.12.2020 (Mittwoch) 16:15 - 17:45
09.12.2020 (Mittwoch) 16:15 - 17:45
16.12.2020 (Mittwoch) 16:15 - 17:45
06.01.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45
13.01.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45
20.01.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45
27.01.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45
03.02.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45
10.02.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45