Aktuelle Lehrveranstaltungen: Theoretische Philosophie

(HS/OS) Überzeugungen, Rationalität und die Ethik des Glaubens

Dozent:innen: Dr. Wanja Wiese
Kurzname: HS/OS Phil. d. G.
Kurs-Nr.: 05.127.190
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Voraussetzung für die Teilnahme sind die Fähigkeit und die Bereitschaft, auch englische Texte zu lesen. Die aktive Teilnahme am Seminar schließt folgendes mit ein:

  1. Sie lesen für jede Sitzung die im Seminarplan angegebene Pflichtlektüre.
  2. Sie führen regelmäßig zusätzliche schriftliche Arbeitsaufträge durch (wie z.B. Thesenpapiere, Stundenprotokolle und schriftliche Stellungnahmen).

Weitere Details werden zur aktiven Teilnahme werden zu Beginn der Vorlesungszeit im Seminar bekannt gegeben.
Die Prüfung erfolgt durch Referat mit Ausarbeitung oder Hausarbeit.

Aufgrund einer Dienstreise des Dozenten kann die zweite Sitzung, am 22. Oktober 2019, nicht als Präsenzsitzung stattfinden. Stattdessen lesen Sie bitte die Pflichtlektüre für die zweite Sitzung (siehe Seminarplan im Reader) und bearbeiten Sie die schriftliche Aufgabe, die Sie hierzu im Reader finden (Anleitung zur Einreichung ebenfalls im Reader). Dies zählt als Teil der aktiven Teilnahme. Bei Fragen oder Problemen schreiben Sie bitte eine E-Mail an wawiese@uni-mainz.de.

Empfohlene Literatur

Zur Einführung:
Deml-Müller, D. (2016). Verantwortung für Überzeugungen. In L. Heidbrink, C. Langbehn, & J. Loh (Hrsg.), Handbuch Verantwortung (S. 353-363). Wiesbaden: Springer VS.

Kemmerling, A. (1997). Überzeugungen für Naturalisten. In: G. Meggle (Hrsg.): Philosophy of mind, practical philosophy, miscellanea. Proceedings of the 2nd Conference "Perspectives in Analytical Philosophy", Vol.3 (S. 59-83). Berlin: de Gruyter.

Wagner, V. (2019). Doxastischer Voluntarismus und epistemisches Handeln. In M. Grajner & G. Melchior (Hrsg.), Handbuch Erkenntnistheorie (S. 218-224). Stuttgart: J. B. Metzler.

Inhalt

Wenn Terroristen einen Anschlag verüben, ist es selbstverständlich, dass wir sie für diese Handlung verantwortlich machen. Ist die Tat politisch oder religiös motiviert, können wir sie zum Teil durch die Überzeugungen der beteiligten Personen erklären. Es liegt dann nahe, politische oder religiöse *Gründe* auch als *Ursachen* für die Tat anzusehen, und Überzeugungen als kausal relevant. Doch wenn sich die Tat zum Teil auf Überzeugungen zurückführen lässt, sollte man die beteiligten Personen dann nicht auch für ihre Überzeugungen verantwortlich machen (und nicht nur für die daraus resultierende Handlung)? Wir stoßen hier auf eine Unterscheidung zwischen zwei Arten von Verantwortung: moralische Verantwortung für Handlungen, und doxastische Verantwortung für Überzeugungen.

Für doxastische Verantwortung scheint erforderlich zu sein, dass man ein ähnliches Maß an Kontrolle über seine Überzeugungen hat, wie man es über seine Handlungen hat. Doch genau das scheint im Allgemeinen nicht der Fall zu sein: Sie können beschließen, sich für das hier beschriebene Seminar anzumelden. Aber können Sie sich auch entscheiden, eine bestimmte Überzeugung zu haben? Können Sie sich zum Beispiel entscheiden, zu glauben, dass die Erde eine Scheibe ist, oder dass Ihr Großvater der Weihnachtsmann ist?

Im Seminar werden wir uns zunächst mit der Frage beschäftigen, was eigentlich Überzeugungen sind, und anhand einschlägiger Texte verschiedene Auffassungen hierzu kennen lernen. Dann werden wir untersuchen, welche Normen es für Überzeugungen gibt: Wann ist es rational, eine bestimmte Überzeugung zu haben? Ist es irrational, eine Überzeugung ohne ausreichend starke Belege zu haben? Dabei werden wir uns auch mit doxastischer Verantwortung beschäftigen: Inwiefern kann man für seine Überzeugungen überhaupt verantwortlich gemacht werden? Falls Personen doxastische Verantwortung besitzen, ist es dann vielleicht moralisch falsch, Überzeugungen ohne ausreichende Belege zu haben?

Systematisch beschäftigt sich das Seminar mit Problemen der Philosophie des Geistes, der Erkenntnistheorie und der Ethik des Glaubens. Historisch geht das Seminar vor allem auf philosophische Entwicklungen im 20. Jahrhundert ein.

Wer aktiv am Seminar teilnimmt, gewinnt

  1. einen Überblick über Auffassungen von Überzeugungen und anderen mentalen Zuständen in der Philosophie des Geistes;
  2. einen Einblick in die Literatur zur Rationalität;
  3. einen Einblick in die Ethik des Glaubens.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
15.10.2019 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
22.10.2019 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
29.10.2019 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
05.11.2019 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
12.11.2019 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
19.11.2019 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
26.11.2019 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
03.12.2019 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
10.12.2019 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
17.12.2019 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
07.01.2020 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
14.01.2020 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
21.01.2020 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
28.01.2020 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
04.02.2020 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II