Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(HS) Weltanfang als philosophischer Topos

Dozent:innen: Dr. Julian Joachim
Kurzname: HS Weltanfang
Kurs-Nr.: 05.127.145
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Für dieses Seminar sind keine besonderen, formalen Voraussetzungen zu erfüllen.
Alle zu lesenden Texte werden in einer deutschen oder eventuell englischen Übersetzung vorliegen. Altgriechisch- und Lateinkenntnisse sind von Vorteil, aber nicht zwingend Notwendig, um dem Seminargeschehen folgen zu können.

Empfohlene Literatur

Eine vollständige Literaturliste wird in der ersten Seminarsitzung bekanntgegeben werden.
Für einen ersten Eindruck bieten sich die drei oben erwähnten Texte an:

- Platon, Timaios. In: Ders.: Timaios, Kritias, Philebos. Griechisch-Deutsch. Übers. v. Hieronymus Müller u. Friedrich Schleiermacher. Bearb. v. Klaus Widdra. Werke 7. Darmstadt [sup]6[/sup]2011. S. 1-209. (Oder eine andere Ausgabe/Übersetzung.)

- Bonaventura; Thomas von Aquin; Boethius von Dacien, Über die Ewigkeit der Welt. Lateinisch-Deutsch. Übers. v. Peter Nickl. Frankfurt a. M. 2000.

- Kant, Immanuel, Kritik der reinen Vernunft. Hrsg. v. Wilhelm Weischedel. Werke 3/4. Frankfurt a. M. 1974. (Oder eine andere Ausgabe.)

Inhalt

Das Seminar gründet seine Fragestellung auf die Beobachtung, dass Philosophen aller Zeiten einerseits ständig über den Anfang von Welt, das heißt den Anfang des Seins oder von Wirklichkeit überhaupt nachdenken. Das heißt, der Beginn von allem ist an sich ein Thema, das die Philosophie zu beschäftigen scheint. Andererseits kann man sehen, dass über Weltanfang in ganz unterschiedlichen Kontexten nachgedacht wird, dass es hier also keine einheitliche Systemstelle gibt, an der der Beginn der Welt in der Regel thematisiert wird.

Aus dieser Beobachtung ergibt sich die These, dass Philosophen, wenn sie über den Weltanfang nachdenken, dies nicht eigentlich aus dem genuinen Interesse am Weltanfang selbst tun, sondern weil sie Ursprungskonzeptionen sinnvoll in ihr eigenes System integrieren wollen. So denkt etwa Aristoteles in der Physik über den Anfang der Welt nach, um damit ein Problem seiner Physik im Zusammenhang mit der infiniten Regression von Bewegungsverursachung zu lösen. An Aristoteles anknüpfend spielt wiederum für hochmittelalterliche Autoren die Frage nach dem Weltanfang eine Rolle, wenn es um grundsätzliche Erkenntnisgrenzen menschlichen Nachdenkens geht. In einen ähnlichen, aber anders akzentuierten Kontext bettet Kant das Thema ein, wenn er die Antinomie der reinen Vernunft hinsichtlich des Anfangs und der Anfangslosigkeit der Welt beleuchtet.

Anhand mehrerer prominenter Texte der Philosophiegeschichte soll im Seminar untersucht werden, welchen Ort Philosophen dem Nachdenken über den Weltanfang geben und welches argumentative und systematische Ziel damit verbunden wird. Neben den drei schon genannten Autoren gibt es eine Fülle weiterer möglicher Texte; der Schwerpunkt der Textauswahl wird auf mittelalterlichen Autoren liegen, wird aber durch antike und frühneuzeitliche Texte ergänzt.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
19.04.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
26.04.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
03.05.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
17.05.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
24.05.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
07.06.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
14.06.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
21.06.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
28.06.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
05.07.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude