Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(V) Einführung in die Ältere Philosophiegeschichte I: Antike/Naturphilosophie – Ethik: Die Natur als normativer Rahmen menschlicher Praxis

Dozent:innen: PD Dr. Dr. Stefan Seit
Kurzname: V Antike/Naturphil.
Kurs-Nr.: 05.127.025
Kurstyp: Vorlesung
Format: hybrid

Voraussetzungen / Organisatorisches

Um unter den Bedingungen der COVID-19-Pandemie ein qualitativ hochwertiges Lehrangebot bereitstellen und eine intensive Betreuung gewährleisten zu können, hat der Arbeitsbereich Ältere Philosophiegeschichte seine Lehrveranstaltungen umstrukturiert: Die Veranstaltungen wurden zahlenmäßig reduziert, werden dafür aber jeweils von mehreren Lehrenden gemeinsam betreut und intern unterteilt werden.

Im Zentrum der Veranstaltungen stehen Kurse auf der Lernplattform Moodle, über die Online-Präsenzaktivitäten zu den angekündigten Veranstaltungszeiten und Aufgaben, die Sie in freier Zeiteinteilung bearbeiten können, koordiniert werden. Die Zugangsdaten für die Moodle-Kurse erhalten angemeldete Studierende über Jogustine-Systemnachrichten. Bitte stellen Sie deshalb sicher, dass diese Informationen Sie umgehend erreichen und machen Sie sich möglichst vor dem ersten Veranstaltungstermin mit dem Moodle-Kurs und den dort angebotenen Materialien und Hinweisen vertraut.

ACHTUNG:
Sollten Sie mehrere Seminare aus dem Bereich der Philosophie der Antike und des Mittelalters belegen wollen, bieten wir Ihnen zwei Proseminare (davon ein PS/HS), zwei Hauptseminare (das PS/HS und ein HS/OS) sowie zwei Oberseminare an (das HS/OS und ein Kolloquium, das zugleich als Oberseminar geöffnet ist) an. Trotzdem auftretende Probleme sollten individuell geklärt werden; wenden Sie sich dazu an lehre-aephg@uni-mainz.de. Auf der Homepage des Arbeitsbereichs finden Sie weitere (auch i.e.S.) technische Informationen.

+ + + + + + + + +

Voraussetzungen / Organisatorisches:


Keine besonderen Voraussetzungen.

Zur aktiven Teilnahme gehören kurze Übungsaufgaben im Laufe und am Ende des Semesters, die aufgrund der bereitgestellten Materialien bearbeitet werden können. Es handelt sich dabei nicht um eine Prüfungsleistung (Modulprüfung) im Sinn der PO.

Begleitend und ergänzend zur Vorlesung wird ein Proseminar „Secundum naturam vivere: Die Natur als normativer Rahmen menschlicher Praxis" angeboten, in dem die Inhalte der Vorlesung vertieft und ergänzt werden. Beide Veranstaltungen können selbstverständlich unabhängig voneinander (erfolgreich) belegt werden; dennoch wird insbesondere Studienanfängern der parallele Besuch von Vorlesung und Seminar empfohlen.

Empfohlene Literatur

Die behandelten Texte werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Laufe der Veranstaltung zugänglich gemacht.

Inhalt

Von ihren historischen Anfängen an denkt die Philosophie über Sachprobleme (z. B. über die Prinzipien der Natur, die Regulierung menschlichen Handelns usw.) nach, indem sie zugleich ihre eigene Geschichte reflektiert. So nimmt etwa schon Aristoteles bei der Formulierung seiner philosophischen Positionen immer wieder Bezug auf ältere Autoren, deren Lehren wir teilweise sogar nur aus solchen Referaten rekonstruieren können. Die Philosophie des Mittelalters besteht geradezu in einer interpretierenden Aneignung von Positionen antiker Philosophie, wobei dieser Aneignungsprozess zugleich ständig reflektiert wird; für das philosophische Denken insbesondere der Frühen Neuzeit, das sich einerseits aus dem Mittelalter speist, sich im programmatischen Rückbezug auf die Antike aber zugleich von diesem abgrenzt, ist das Nachdenken über die Geschichte der Philosophie insofern schlechterdings fundamental.

Anders als in vielen anderen wissenschaftlichen Disziplinen, die sich auf eine eher beiläufige Behandlung ihrer eigenen Geschichte beschränken oder die Behandlung der Fachgeschichte sogar der spezialisierten Wissenschaftsgeschichtsschreibung im Bereich Geschichtswissenschaft überlassen können, ist deshalb die Philosophiegeschichte – die Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte – integraler Bestandteil der Philosophie.

Insbesondere für Studienanfänger ergibt sich daraus die Schwierigkeit, dass bei der Beschäftigung mit systematisch-philosophischen Themen oder mit einzelnen Autoren Kenntnisse der Philosophiegeschichte immer schon vorausgesetzt werden (müssen).

Die Vorlesung, die auf insgesamt vier Semester angelegt ist, versucht dieser Problematik Rechnung zu tragen, indem sie – nicht nur Studienanfängern – einen kursorischen Überblick über zentrale Probleme, Personen und Positionen der Philosophiegeschichte von den Anfängen in der griechischen Antike bis in die Frühe Neuzeit vermittelt. Im Vordergrund stehen dabei keine Detaildiskussionen; vielmehr geht es darum, den Hörern eine "Landkarte" an die Hand zu geben, mit deren Hilfe sie Spezialthemen einordnen können.

Im Wintersemester 2020/21 wird schwerpunktmäßig die Philosophie der klassischen griechischen Antike (Vorsokratiker, Platon, Aristoteles, Epikur, Stoa) behandelt werden; in systematischer Hinsicht wird der Akzent auf Fragen und Problemen der Naturphilosophie liegen. Denn mit einigem Recht lässt sich sagen, dass die Frage nach den „ersten Ursachen" der Natur am historischen Anfang des europäischen Philosophierens überhaupt steht: Besteht die Welt nur aus letztlich beziehungslosen Einzeldingen, oder bildet sie einen umfassenden Ordnungszusammenhang, der von einer ersten Ursache oder doch wenigstens von einer begrenzten Zahl solcher Ursachen ausgeht? Wie konnten in diesem Fall unübersehbar viele Einzeldinge entstehen? Was „sind" Raum, Zeit und Bewegung? Ist die Welt unendlich oder hat sie einen Anfang und ein Ende? Gibt es nur eine Welt oder existieren mehrere Welten neben- oder nacheinander? Sind die Prinzipien der Wirklichkeit (ausschließlich) materiell? Was „ist" überhaupt Materie? Sind die Prinzipien der Wirklichkeit erkennbar? Welchen Status haben der Mensch, sein Erkennen und Handeln im Zusammenhang der Natur?

Die Vorlesung ist stark quellenbezogen konzipiert, d. h. es wird nicht handbuchartig und in „Merksätzen" über philosophische Autoren und ihre Texte gesprochen werden; vielmehr werden philosophische Kernprobleme und -positionen aus ausgewählten Textauszügen heraus interpretierend entwickelt und entfaltet werden. In diesem Sinn versteht sich die Vorlesung zugleich als Einführung in die Interpretation philosophischer Texte.

Zusätzliche Informationen

Für Studierende der Katholischen Theologie (Magister/Magistra Theologiae, Modul 5 bzw. B6) entsprechen zwei Teile des Vorlesungszyklus (Winter- und Sommersemester) zusammen den Vorlesungen "Die Frage nach der Welt im Ganzen" und "Philosophische Ethik". Es wird erwartet, dass in Modul 5 mindestens einmal das Proseminar zur Vorlesung (als Proseminar oder Übung) belegt wird.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
04.11.2020 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 Audi Max
1312 - Aulagebäude/Mensa I
11.11.2020 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 Audi Max
1312 - Aulagebäude/Mensa I
18.11.2020 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 Audi Max
1312 - Aulagebäude/Mensa I
25.11.2020 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 Audi Max
1312 - Aulagebäude/Mensa I
02.12.2020 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 Audi Max
1312 - Aulagebäude/Mensa I
09.12.2020 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 Audi Max
1312 - Aulagebäude/Mensa I
16.12.2020 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 Audi Max
1312 - Aulagebäude/Mensa I
06.01.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 Audi Max
1312 - Aulagebäude/Mensa I
13.01.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 Audi Max
1312 - Aulagebäude/Mensa I
20.01.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 Audi Max
1312 - Aulagebäude/Mensa I
27.01.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 Audi Max
1312 - Aulagebäude/Mensa I
03.02.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 Audi Max
1312 - Aulagebäude/Mensa I
10.02.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 Audi Max
1312 - Aulagebäude/Mensa I