Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(HS/OS) Symbol, Dialog und Kultur. Zu Cassirers Logik der Kulturwissenschaften (Blockseminar)

Dozent:innen: Dr. Anne Pollok
Kurzname: HS/OS Cassirer
Kurs-Nr.: 05.127.190
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Große Lese- und Argumentationsbereitschaft; Vorkenntnisse in Phänomenologie, Existentialismus, Neukantianismus, oder Kulturphilosophie sind erwünscht, aber nicht Teilnahmevoraussetzung

Dieses Seminar wird als Blockseminar angeboten. Jedoch wird ab Juni wöchentlich eine vorbereitende Veranstaltung online stattfinden; es steht den Studierenden frei, zu welchem Zeitpunkt innerhalb der entsprechenden Woche die Teilnahme stattfindet. Diese Veranstaltungen via panopto und moodle sollen Sie an die Materie heranführen und die Anforderungen sowie die Lehrende virtuell vorstellen.

In den Blocksitzungen werden die Themen in Gruppenarbeiten, (Video-)Präsentationen, Diskussionen (oder Chats und Blog-Diskussionen) kritisch erarbeitet; abgeschlossen wird die letzte Sitzung mit einer ersten Reflexion auf Hausarbeitsthemen, sowie einer Einführung in die Grundlagen zur Erstellung von akademischen Arbeiten.

Prüfungsform
für aktive Teilnahme: Aktive Teilnahme an moodle Diskussionen und Blogs, Referatdiskussionen
für benoteten Teilnahmeschein: Referat (Video-Präsentation) und Hausarbeit

Empfohlene Literatur

Textgrundlage
Ernst Cassirer, Zur Logik der Kulturwissenschaften. Fünf Studien. Und The Myth of the State Via Viewlit (online)
Weitere Texte werden online bereitgestellt.

Inhalt

Zentraler Text dieses Seminars ist Ernst Cassirers Zur Logik der Kulturwissenschaften, 1942 im Exil veröffentlicht, sowie Cassirers letztes Werk, The Myth of the State (1946). Die Logik, obwohl eine relativ kurze Schrift, kann als eine der Hauptsäulen von Cassirers Spätwerk bezeichnet werden und überragt den Essay on Man (1944) in argumentativer Tiefe. Wir werden nicht nur die zentralen Themen der Logik – Ausdruckswahrnehmung vs. Dingwahrnehmung, philosophische Anthropologie, Symbolische Formen und Dialogizität – sondern auch die argumentative Vernetztheit mit zeitgenössischen Denkern wie Jakob Johann von Uexküll, Georg Simmel, Martin Heidegger, John Dewey, sowie an ihn anknüpfende Modelle, entwickelt von Susanne Langer, Nelson Goodman und Quentin Skinner diskutieren. Daneben ist Cassirers Kulturkritik ein guter Anlass, die Zeitgemäßheit von Cassirers Ideen zu diskutieren: im Zeitalter von „fake news" können wir von Cassirers Analyse des Naziregimes etwas lernen. Ziel des Seminars ist ein umfassender Überblick über Cassirers Spätwerk in seiner Verbundenheit mit damals wie heute aktuellen Themen, wie die symbolische Verfasstheit des Menschen, die intersubjektive Fundierung des Welterfassens, sowie die Gefahren und Segnungen von Kultur.