Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(HS/OS) Geschichtsphilosophie: Vom Mythos zum Logos?

Dozent:innen: Dr. Anne Pollok
Kurzname: HS/OS Autorschaft
Kurs-Nr.: 05.127.190
Kurstyp: Seminar
Format: online

Voraussetzungen / Organisatorisches

Große Lese- und Diskussionsbereitschaft, die notwendigerweise aufgrund des online-Formats die Bereitschaft mit einschließt, eigene Fragen und Gedanken in kurzen schriftlichen Aufgaben darzustellen.

Aktive Teilnahme: Vorabprotokoll bzw. kurze Reflexionstexte; Modulprüfung: Hausarbeit

Empfohlene Literatur

Textauszüge werden zur Verfügung gestellt (Alber Texte Philosophie: Geschichtsphilosophie)

Zur generellen Orientierung:

Matthias Schloßberger: Geschichtsphilosophie (Reihe Akademie Studienbücher). Akademieverlag 2013.

Thomas Zwenger: Geschichtsphilosophie: Einführung und Kritik. WBG 2008.

Inhalt

In diesem Seminar diskutieren wir die Geschichtsphilosophie des Westens als eine Vor- und Frühform der Kulturphilosophie. Wir werden uns um die Anfänge der Geschichtsphilosophie in ihrer Positionierung hinsichtlich der Naturgeschichte, der Anthropologie als Wissenschaft vom Menschen als Natur- wie auch als Kulturwesen, sowie der mythologischen und religiösen Deutung menschlichen Lebens und Handelns genauer anschauen (Vico, Mendelssohn, Herder, Kant, Hegel). Es wird zu diskutieren sein, warum eine möglichst genaue Erfassung aller Daten keine Geschichte ergibt (Historismus, Positivismus), in welche Richtung Geschichte überhaupt verläuft (vorwärts, rückwärts, zirkulär) und was die Rolle des Anderen und der tradierenden oder mythologisierenden Überlieferung in der Geschichte sein sollte. Das letztere leitet über zur Frage nach den Normen einer möglichen Geschichtsbetrachtung.

Gemäß ihres Gegenstandes wird dieses Seminar historisch vorgehen, indem wir die Ausformulierungen und Konstitutionsversuche im Laufe der Geschichte des Westens untersuchen. Unser Ziel ist jedoch ein systematisches, das sich aus der Kulturphilosophie in der Nachfolge Ernst Cassirers auftut: zum einen soll die Betrachtung der Geschichte uns ermöglichen, menschliche Motivation und Handlungszusammenhänge zu verstehen, um sie für die Zukunft vernünftiger auszurichten. Zum anderen soll der Einblick in die Geschichte die Normen des Umgangs definieren und erweitern helfen, um den Menschen letztlich zu größtmöglicher Freiheit zu verhelfen. Es ist zu bezweifeln, ob wir tatsächlich den Aufwärtsgang vom Mythos, dem unbewussten All-Einen, zum Logos, der völligen rationalen Durchdringung der Welt, gehen können – oder ob wir diesen Weg überhaupt gehen wollen. Doch es bleibt die Frage: wie soll menschliche Gesellschaft in ihrer dynamischen Entwicklung aussehen?

Ein Schwerpunkt der Diskussion wird, nach einer ersten Klärung der wichtigsten historischen Positionen, die Behandlung und Rolle der Geschichtsphilosophie in Neukantianismus, Lebensphilosophie und Kulturphilosophie sein. Hier blicken wir auf Werke von Nietzsche, Windelband, Simmel und Cassirer, sowie abschließend auf zeitgenössische Positionen.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
02.11.2020 (Montag) 10:15 - 11:45
09.11.2020 (Montag) 10:15 - 11:45
16.11.2020 (Montag) 10:15 - 11:45
23.11.2020 (Montag) 10:15 - 11:45
30.11.2020 (Montag) 10:15 - 11:45
07.12.2020 (Montag) 10:15 - 11:45
14.12.2020 (Montag) 10:15 - 11:45
04.01.2021 (Montag) 10:15 - 11:45
11.01.2021 (Montag) 10:15 - 11:45
18.01.2021 (Montag) 10:15 - 11:45
25.01.2021 (Montag) 10:15 - 11:45
01.02.2021 (Montag) 10:15 - 11:45
08.02.2021 (Montag) 10:15 - 11:45