(HS) Mohandas Karamcand Gandhi – Wurzeln, Denken, Aktualität
Dozent:innen: Michael GerhardKurzname: HS Gandhi
Kurs-Nr.: 05.127.190
Kurstyp: Seminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Vorablektüre meines Beitrages „Religionsphilosophie in Indien" (s. Sekundärliteratur) ist unerlässlich und wird vorausgesetzt.
Die intensive Textkenntnis wird zu Beginn jeder Seminarstunde vorausgesetzt und im Sinne der „aktiven Teilnahme" überprüft.
Digitale Lehre
Beachten Sie bitte, dass je nach aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen und gesundheitspolitischen Vorgaben das Lehr- u. Prüfungsangebot grundsätzlich neugestaltet werden kann und Ihre Anmeldzusagen nichtig werden (Corona-Verordnung).
Wir werden Ihnen in solch einem Fall natürlich weitest möglich entgegenkommen.
Empfohlene Literatur
Primärliteratur:
Gandhi: Ausgewählte Werke. Fünf Bände. Hrsg. von Shriman Narayan. Göttingen 2011.
Sharp, Gene: Von der Diktatur zur Demokratie. München 2011 (u.a.).
Buro, Andreas: Zwischen sozial-liberalem Zerfall und konservativer Herrschaft. Zur Situation der Friedens- und Protestbewegung in dieser Zeit. Offenbach 1982.
Sekundärliteratur:
Rothermund, Dietmar: Mahatma Gandhi. (C H Beck – Wissen) München 2003.
Rothermund, Dietmar: Mahatma Gandhi. Der Revolutionär der Gewaltlosigkeit. (Piper Verlag) München 1993.
Steinweg, Reiner; Laubenthal, Ulrike (Hg.): Gewaltfreie Aktion. Erfahrungen und Analysen. Frankfurt a.M. 2011.
Michael Gerhard: Religionsphilosophie in Indien, in: Grätzel/Kreiner: Religionsphilosophie. Stuttgart, Weimar 1999, S. 239-284.
Inhalt
Philosophie ist in Indien ein Überbau, welcher über einem Lebensplan errichtet ist, erdacht in einer bestimmten Epoche und den Erfordernissen dieser Zeit entsprechend. Philosophie verbindet diesen Plan mit der „eigentlichen Wirklichkeit" und schafft so Vertrauen.
Diese Auffassung von Philosophie wurde nachhaltig von Mohandas Karamcand Gandhi (1869-1948) vertreten, weshalb er für Philosophie auch die Bezeichnung „Experimente mit der Wahrheit" wählte. Die gewaltige Aufrüttelung des politischen Lebens und das Gären der nicht zuletzt philosophischen Ideen damals und in jüngster Zeit sind so sein Werk.
Gandhis Grundhaltung drückt sich in Begriffen wie „satyagraha", das beharrliche Festhalten an der Wahrheit, aus und umfasst neben „ahimsa", dem Nicht-Töten, weitere ethische Forderungen wie etwa „swaraj", die individuelle wie auch politische und wirtschaftliche („svadesi") und somit gesamtgesellschaftspolitische Selbstkontrolle und Selbstbestimmung.
Gandhi, der „halbnackte Fakir" (Churchill), wurde insgesamt zwölfmal für den Friedensnobelpreis nominiert, zuletzt in seinem Todesjahr 1948. Da der Preis nicht postum verliehen werden kann, entschied das Komitee, in jenem Jahr den Preis auszusetzen.
Das Seminar führt in die ethische, politische und wirtschaftsphilosophische Gedankenwelt Gandhis ein. Hierbei wenden wir uns den Wurzeln seines Denkens und seiner philosophischen Begrifflichkeiten in den Veden und den Upanisaden zu und schauen uns für Gandhi zentrale Positionen bei dem indischen Philosophen Ramanuja (ca. 11. Jh.) an.
Gandhis Aktualität für das heutige Indien spiegelt sich in Personen wie Kisan Baburao (Anna) Hazare und Arvind Kejriwal wieder. Doch auch in Europa werden seine Ideen bis heute diskutiert, so dass sich das Seminar im Ausblick Texten von Gene Sharp, Träger des Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) von 2012, und Andreas Buro, einflussreiche Persönlichkeit der Friedens-, Menschenrechts- u. Bürgerrechtsbewegung, zuwenden wird.
Ziel dieses Seminares ist das Aufzeigen von ethischen und gesellschaftsphilosophischen Problemstellungen im interkulturellen Kontext und die Problematisierung der Frage, in wie weit fremdkulturelle Ansätze dem eigenen philosophischen Denken im Abendland dienlich sein können.
Zusätzliche Informationen
DIESE VERANSTALTUNG FINDET NACH AKTUELLEM STAND (01.10.21) IN PRÄSENZ STATT.
Es gelten die je aktuellen Corona-Verordnungen der JGU.
Dieses Seminar ist leseintensiv!
Keine Klausur, keine mündlichen Prüfungen!
Die Überprüfung der „aktiven Teilnahme" im Sinne des Prüfungsrechtes (§5 (3) BaPo/BEdPo) findet in Form von „schriftlich zu bearbeitenden Aufgabenstellungen zu den Lesevorgaben der angesetzten (evtl. digitalen) Seminartermine" („Vorabprotokolle") als Dokumentation der textlichen und inhaltlichen Seminarbeteiligung sowie durch die verpflichtende regelmäßige „aktive Teilnahme" an einem Diskussionsforum in „LMS] moodle" statt.
Beachten Sie nach Ihrer Anmeldung bitte REGELMÄSSIG die Terminierungen und Informationen zu den einzelnen Sitzungen in der Rubrik „Übersicht der Kurstermine" und in „LMS] moodle".
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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19.10.2021 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
26.10.2021 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
02.11.2021 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
09.11.2021 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
16.11.2021 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
23.11.2021 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
30.11.2021 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
07.12.2021 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
14.12.2021 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
04.01.2022 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
11.01.2022 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
18.01.2022 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
25.01.2022 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
01.02.2022 (Dienstag) | 08:15 - 09:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |