Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(HS) Komplexität

Dozent:innen: apl. Prof. Dr. Ralf-Meinard Kuhlmann
Kurzname: HS KOmplexität
Kurs-Nr.: 05.127.190
Kurstyp: Seminar

Empfohlene Literatur

Bechtel, W., und R. C. Richardson (2010): Discovering Complexity: Decomposition and Localization as Strategies in Scientific Research, 2. Auflage. Cambridge, MA: MIT Press/Bradford Books.

Kuhlmann, M. (2007): „Theorien komplexer Systeme: Nicht-fundamental und doch unverzichtbar?" in: Bartels, A., und M. Stöckler (Hg.): Wissenschaftstheorie: Texte zur Einführung, Paderborn: mentis.

Ladyman, J., und K. Wiesner (2020): What is a Complex System?, New Haven und London: Yale University Press.

Mitchell, S. D. (2009): Unsimple Truths. Science Complexity, and Policy, Chicago: University of Chicago Press.

Strevens, M. (2003): Bigger than Chaos: Understanding Complexity through Probability. Cambridge, MA: Harvard University Press.

Inhalt

Die Wissenschaftsphilosophie hat sich lange Zeit stark an relativ einfachen Gesetzen und Anwendungen der jeweils fundamentalen Theorien orientiert. Dies repräsentiert jedoch kaum das, womit sich die meisten Wissenschaftler tatsächlich beschäftigen. Faktisch dominieren heute Fälle, in denen Systeme mit sehr vielen Bestandteilen betrachtet werden, die untereinander in meist nicht-linearer Weise wechselwirken – seien es Laser, Organismen oder soziale Gruppen. Solche komplexen Systeme werfen diverse methodische Fragen auf. Benötigt man einen neuen Erklärungs- und Kausalitätsbegriff, um die Leistung von Theorien komplexer Systeme zu verstehen? Welche Rolle spielt der Einsatz von Computersimulationen? Gibt es fachspezifische Unterschiede bei Theorien komplexer Systeme? Oder sind komplexe Systeme z.B. in der Biologie konzeptionell ähnlich einzuordnen wie komplexe Systeme in der Physik oder der Soziologie? Weiter stellt sich die Frage, ob die Erforschung komplexer Systeme gar zu einer grundsätzlichen Neuordnung der Wissenschaften führt, z.B. weg von materiell hin zu strukturell bestimmten Einteilungen, so dass nicht mehr der Anwendungsbereich, sondern die Methoden bestimmend sind.

Es sind aber nicht nur methodische Aspekte, die Theorien komplexer Systeme zu einem spannenden wissenschaftsphilosophischen Thema machen. In naturphilosophischer Hinsicht stellt sich die Frage, ob bzw. in welchem Sinne das Auftreten neuartiger Eigenschaften in komplexen Systeme ein Beispiel emergenten Verhaltens darstellt. Spricht das anscheinende Eigenleben des Verhaltens auf der Makroebene gegen die These der ontologischen Reduzierbarkeit aller Makrophänomene auf Mikrobestandteile, welche letztlich durch die fundamentale Physik bestimmt sind?

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
20.10.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
1331 - Verfügungsbau SB II
27.10.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
1331 - Verfügungsbau SB II
03.11.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
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10.11.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
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17.11.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
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24.11.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
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01.12.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
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08.12.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
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15.12.2021 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
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05.01.2022 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
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12.01.2022 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
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19.01.2022 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
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26.01.2022 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
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02.02.2022 (Mittwoch) 16:15 - 17:45 03 152 gr. anteil
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