Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(V) Einführung in die Ältere Philosophiegeschichte III: Hochmittelalter – Notwendigkeit und Freiheit

Dozent:innen: PD Dr. Dr. Stefan Seit
Kurzname: V ÄPhG
Kurs-Nr.: 05.127.025
Kurstyp: Vorlesung
Format: hybrid

Voraussetzungen / Organisatorisches

ALLGEMEINE Hinweise zur Durchführung der Veranstaltungen im Bereich Ältere Philosophiegeschichte
Ob, in welchem Umfang und in welcher Form im WiSe 2021/22 wieder Lehrveranstaltungen „vor Ort" auf dem Campus der JGU stattfinden können werden, ist trotz der derzeit (Juni 2021) günstigen Entwicklung der Infektionslage leider noch nicht absehbar. Wir haben deshalb sicherheitshalber ein Präsenzsemester geplant und hoffen sehr, diese Planungen auch umsetzen zu können, müssen uns aber Änderungen vorbehalten – möglicherweise des gesamten Veranstaltungskonzeptes. Sollte die Situation nicht rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn völlig eindeutig sein, werden wir Ihnen digitale Angebote machen, die Sie auch nutzen können, wenn Sie (noch) nicht wieder in Mainz ein werden.

In jedem Fall werden sämtliche Veranstaltungen des Arbeitsbereichs synchron zu den angegebenen Zeiten stattfinden. Sollten die Veranstaltungen erneut digital durchgeführt werden müssen, werden Video-Aufzeichnungen sicherstellen, dass Sie auch unter ungünstigen technischen Voraussetzungen aktiv teilnehmen können.

Materialien, Videokonferenzen, Aufzeichnungen und Aufgaben, die Sie in freier Zeiteinteilung bearbeiten können, werden über Moodle-Kurse koordiniert werden, zu denen die über Jogustine angemeldeten Studierenden automatisch Zugang haben. Bitte machen Sie sich möglichst vor dem ersten Veranstaltungstermin mit dem Moodle-Kurs und den dort angebotenen Materialien und Hinweisen vertraut. Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie über Ihr universitäres Mailkonto ohne Verzögerung erreichbar sind, damit wir Sie über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden halten können.

SPEZIFISCHE Hinweise zu dieser Lehrveranstaltung


Keine besonderen Voraussetzungen. Kenntnisse der griechischen und lateinischen Sprache werden nicht vorausgesetzt.

Die Veranstaltung ist für Studienanfänger*innen in besonderer Weise geeignet und trägt namentlich den Anforderungen der lehramtsbezogenen Studiengänge Rechnung.

Begleitend und ergänzend zur Vorlesung wird ein Proseminar „,Aristoteles (De anima und Nikomachische Ethik) und seine Rezeption im Hochmittelalter. Proseminar zur Vorlesung" angeboten, in dem die Inhalte der Vorlesung vertieft werden. Beide Veranstaltungen können selbstverständlich unabhängig voneinander (erfolgreich) belegt werden; dennoch wird insbesondere Studienanfängern der parallele Besuch von Vorlesung und Seminar empfohlen.



Zur aktiven Teilnahme gehören kurze Übungsaufgaben im Laufe des Semesters, die aufgrund der Vorlesung bzw. der bereitgestellten Materialien bearbeitet werden können. Es handelt sich dabei nicht um eine Prüfungsleistung (Modulprüfung) im Sinn der Prüfungsordnung. Eine Prüfungsanmeldung ist deshalb weder nötig noch möglich.

Inhalt

Konzept, Aufbau und Zielsetzung des Vorlesungszyklus:
Von ihren historischen Anfängen an denkt die Philosophie über systematische Probleme (z. B. über die Prinzipien der Natur, die Strukturen der Wirklichkeit, die Regulierung menschlichen Handelns usw.) nach, indem sie zugleich ihre eigene Geschichte reflektiert. So nimmt etwa schon Aristoteles bei der Formulierung seiner philosophischen Positionen immer wieder Bezug auf ältere Autoren, deren Lehren wir teilweise sogar nur aus solchen Referaten rekonstruieren können. Anders als in vielen anderen wissenschaftlichen Disziplinen, die sich auf eine eher beiläufige Behandlung ihrer eigenen Geschichte beschränken oder auf die Behandlung der Fachgeschichte ganz verzichten können, ist deshalb die die Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte integraler Bestandteil der Philosophie.
Insbesondere für Studienanfänger ergibt sich daraus die Schwierigkeit, dass bei der Beschäftigung mit systematisch-philosophischen Themen oder mit einzelnen Autoren Kenntnisse der großen philosophiegeschichtlichen Zusammenhänge immer schon vorausgesetzt werden (müssen).
Der Vorlesungszyklus, der auf insgesamt vier Semester angelegt ist, versucht dieser Problematik Rechnung zu tragen, indem sie – nicht nur Studienanfängern – einen kursorischen Überblick über zentrale Probleme, Personen und Positionen der Philosophiegeschichte von den Anfängen in der griechischen Antike bis zum Beginn der Frühen Neuzeit vermittelt. Im Vordergrund stehen dabei keine Detaildiskussionen; vielmehr geht es darum, den Hörern eine "Landkarte" an die Hand zu geben, mit deren Hilfe sie Spezialthemen einordnen können.
Die vier Vorlesungen des Zyklus behandeln nacheinander die Klassische, die Spätantike, das Hoch- sowie das Spätmittelalter (mit dem Übergang zur Renaissance), bauen also historisch aufeinander auf, der Besuch der früheren Vorlesungen, wird jedoch nicht vorausgesetzt. Da in jeder Vorlesung Aspekte der Vor- und Wirkungsgeschichte berücksichtigt werden, eignet sich – trotz wechselnder Schwerpunkte – jede Vorlesung als Einführung in die Ältere Philosophiegeschichte im Ganzen.

Gegenstand der Vorlesung im WiSe 2020/21
Dies gilt in besonderem Maße im Wintersemester 2021/22: Ich werde zwar einerseits in die Philosophie des Hochmittelalters einführen; ich werde diese aber andererseits ganz ausdrücklich unter dem Aspekt der Wirkungs- und Interpretationsgeschichte philosophischer Traditionen der Antike vorstellen: Gelehrte des 12. Jh.s bemühen sich sehr nachdrücklich um eine Neuerschließung der Naturphilosophie des platonischen „Timaios“, während sich die Diskussionen ab dem beginnenden 13. Jh. um die Frage drehen, ob und wie die wiederentdeckte Philosophie des Aristoteles („Nikomachische Ethik“ und „Politik“, v.a. aber auch „Physik“ und „De anima“) in bereits vorhandene Denktraditionen eingepasst werden kann. Es ist offenkundig, dass sich die Vorlesung nicht auf mittelalterliche Autoren und Texte beschränken kann, sondern stets die antiken Bezugstexte im Blic behalten muss.
In das Zentrum der mittelalterlichen Diskussionen insbesondere um Aristoteles und seine Philosophie rückt mit der Zeit die Frage, ob Aristoteles die natürliche Wirklichkeit als in sich geschlossenes, streng notwendiges System verstehe, und welche Spielräume (im Sinn einer Willens-, Entscheidungs- und Handlungsfreiheit) dem Menschen als einem Naturwesen überhaupt noch blieben, wenn man Aristoteles beim Wort nehmen wolle. Die Bedeutung, die der Freiheitsthematik in der späteren europäischen Philosophie zukommt, verdankt sich nicht zuletzt diesem problemgeschichtlichen Hintergrund.
In der Vorlesung werden deshalb im Ausgang von dem systematischen Problemfeld Notwendigkeit – Freiheit die hochmittelalterliche Philosophie erschlossen werden; von dieser aus werden problemgeschichtliche Linien über die Spätantike insbesondere zur stoischen Philosophie und bis zu Platon und Aristoteles zurückverfolgt werden.
Die Vorlesung ist stark quellenbezogen konzipiert, d. h. es wird nicht handbuchartig und in „Merksätzen" über philosophische Autoren und ihre Texte gesprochen werden; vielmehr werden philosophische Kernprobleme und -positionen aus ausgewählten Textauszügen heraus interpretierend entwickelt und entfaltet werden. In diesem Sinn versteht sich die Vorlesung zugleich als Einführung in die Interpretation philosophischer Texte.

Zusätzliche Informationen

Zusätzliche Informationen für Studierende der Katholische Theologie
Im Studiengang Magister/Magistra theologiae (Modul 5) und Katholische Theologie B.A. Beifach (B6) – entsprechen zwei Teile des Vorlesungszyklus (Winter- und Sommersemester) zusammen den Vorlesungen "Die Frage nach der Welt im Ganzen" und "Philosophische Ethik".
Es wird erwartet, dass in Modul 5 mindestens einmal das Proseminar zur Vorlesung (als Proseminar oder Übung) belegt wird.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
20.10.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
27.10.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
03.11.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
10.11.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
17.11.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
24.11.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
01.12.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
08.12.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.12.2021 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
05.01.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
12.01.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
19.01.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
26.01.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.02.2022 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude