Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(PS) Augustinus, De magistro

Dozent:innen: Martin Brodehl M.A.
Kurs-Nr.: 05.127.035
Kurstyp: Proseminar

Empfohlene Literatur

AUGUSTINUS: De magistro/Über den Lehrer. Lateinisch/Deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Burkhard Mojsisch. Stuttgart: Reclam 1998.

Inhalt

Die Frage, ob und wie der Mensch Wissen neu erwerben kann, welche Rolle dabei andere Menschen – „Lehrer" – und die sprachliche Kommunikation spielen, erweist sich seit Platon als Kernfrage der Erkenntnis- und Wissens- bzw. Wissenschaftstheorie sowie der Anthropologie.

Im Seminar wird mit Augustinus‘ Dialog De magistro/Über den Lehrer einer der grundlegenden Beiträge der Spätantike zu dieser Diskussion erarbeitet: Augustinus nimmt platonisch-neuplatonische Überlegungen auf und steht damit indirekt in der platonischen Tradition, wenn er im literarischen Gespräch mit seinem Sohn Adeodatus die Frage stellt, wie die Wörter, derer wir uns im Gespräch bedienen, überhaupt zu ihren Bedeutungen kommen. Dass Sprachzeichen etwas, und für Sender und Empfänger dasselbe bedeuten, stellt die Grundvoraussetzung von Kommunikationsprozessen dar und bildet kein größeres Problem, wenn wir bereits über ein gemeinsames Codesystem verfügen: Mit sprachlichen Mitteln („Zeichen") lassen sich höchstwahrscheinlich neue Zeichen einsetzen. Wie soll man sich aber den voraussetzungslosen Anfang dieses Geschehens denken? Können Menschen eine gemeinsame Sprache von Grund auf neu erfinden, womöglich indem sie auf einen Gegenstand zeigen, während sie das neue Sprachzeichen immer wiederholen? Woher weiß der Adressat dann aber überhaupt, dass gerade ein sprachliches Zeichen etabliert werden soll, wie kann er exakt den Wirklichkeitsausschnitt identifizieren, dessen Bezeichnung intendiert wird? Die Sache ist offenbar deutlich komplexer und komplizierter, als sie auf den ersten Blick erscheint, und gibt reichlich Anlass für philosophische Reflexionen mit einer Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart.

Das Seminar eignet sich zugleich als Einführung in die Philosophie der Spätantike und des Mittelalters. Im Zentrum steht die intensive gemeinsame Arbeit am Quellentext sowie an antiken Referenztexten. Wir werden also trainieren, wie man aus einem philosophischen Text die zentralen Thesen und Argumentationsschritte herauspräpariert.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
18.10.2021 (Montag) 10:15 - 11:45 00 232 HS 11
1312 - Aulagebäude/Mensa I
25.10.2021 (Montag) 10:15 - 11:45 00 232 HS 11
1312 - Aulagebäude/Mensa I
08.11.2021 (Montag) 10:15 - 11:45 00 232 HS 11
1312 - Aulagebäude/Mensa I
15.11.2021 (Montag) 10:15 - 11:45 00 232 HS 11
1312 - Aulagebäude/Mensa I
22.11.2021 (Montag) 10:15 - 11:45 00 232 HS 11
1312 - Aulagebäude/Mensa I
29.11.2021 (Montag) 10:15 - 11:45 00 232 HS 11
1312 - Aulagebäude/Mensa I
06.12.2021 (Montag) 10:15 - 11:45 00 232 HS 11
1312 - Aulagebäude/Mensa I
13.12.2021 (Montag) 10:15 - 11:45 00 232 HS 11
1312 - Aulagebäude/Mensa I
03.01.2022 (Montag) 10:15 - 11:45 00 232 HS 11
1312 - Aulagebäude/Mensa I
10.01.2022 (Montag) 10:15 - 11:45 00 232 HS 11
1312 - Aulagebäude/Mensa I
17.01.2022 (Montag) 10:15 - 11:45 00 232 HS 11
1312 - Aulagebäude/Mensa I
24.01.2022 (Montag) 10:15 - 11:45 00 232 HS 11
1312 - Aulagebäude/Mensa I
31.01.2022 (Montag) 10:15 - 11:45 00 232 HS 11
1312 - Aulagebäude/Mensa I