Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(PS/HS) Heinrich von Gent und die Lehrverurteilungen von 1277

Dozent:innen: Dipl.-Theol. Edith Broggio M.A.
Kurzname: PS/HS Heinrich
Kurs-Nr.: 05.127.145
Kurstyp: Seminar
Format: online

Voraussetzungen / Organisatorisches

Diese Veranstaltung findet rein digital statt. Die Zugangsdaten zum bbb-Videoraum sowie die Veranstaltungsunterlagen entnehmen Sie bitte dem zu dieser Veranstaltung gehörenden LMS-Kurs.

Inhalt

Noch immer kommt Heinrich von Gent in der Philosophiehistorie nicht die Aufmerksamkeit zu, die der Doctor solemnis, so sein Ehrentitel, als bedeutendster Gelehrter in der Generation nach Thomas von Aquin verdient. Nur allmählich, im Lauf der kritischen Edition seines Gesamtwerks, kommt seine Bedeutung zutage, welche über die einer bloßen Brückenfigur zwischen Thomas von Aquin einerseits und Johannes Duns Scotus andererseits hinausgeht.

Lange galt Heinrich von Gent als reaktionär-konservativer Augustinist, der die Aristotelesrezeption im christlichen Denken des Hochmittelalters mit aller Macht bremsen wollte. Seine Mitgliedschaft in der Theologenkommission, welche die Verurteilung aristotelisch-averroistischer Sätze durch den Bischof von Paris im Jahr 1277 vorbereitete, schien der ultimative Beleg für Heinrichs antiaristotelische Einstellung. Doch bestätigt ein prüfender Blick in Heinrichs Werk diesen ersten Eindruck? Ist die Beurteilung Heinrichs als radikaler Augustinist einerseits und Gegner der Aristotelesrezeption andererseits tatsächlich haltbar? Was sagt seine Mitwirkung an den Verurteilungen von 1277 über ihn aus?

Das Seminar bietet eine Einführung in die wichtigsten Aspekte der Philosophie des Heinrich von Gent im Spannungsfeld der zentralen philosophischen Streitthemen des ausgehenden 13. Jahrhunderts, die ausgehend von der Lektüre der Verurteilungen von 1277 her identifiziert werden. Die Teilnehmer erarbeiten sich somit einen Überblick über die philosophiehistorisch außerordentlich relevante und spannende Epoche der Konsolidierung der lateinischen Universität des Mittelalters und der damit einhergehenden inhaltlichen Debatten im Rahmen der Aristotelesrezeption, zugleich werden sie vertraut mit dem Denken eines der wichtigsten Protagonisten dieser Zeit.

Das Seminar kann als alternatives vorlesungsbegleitendes Proseminar zur Vorlesung „Hochmittelalter – Notwendigkeit und Freiheit" von Herrn Seit, oder auch als unabhängiges Hauptseminar belegt werden. Um inhaltliche Redundanzen zu vermeiden, empfehlen wir den Teilnehmer:innen, dieses Proseminar nicht gemeinsam mit dem vorlesungsbegleitenden Proseminar (PS/HS) Aristoteles („De anima" und „Nikomachische Ethik") und seine Rezeption im Hochmittelalter mit Herrn Seit/Herrn Brodehl zu belegen, sondern sich für eines von beiden zu entscheiden.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
19.10.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
26.10.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
02.11.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
09.11.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
16.11.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
23.11.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
30.11.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
07.12.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
14.12.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
04.01.2022 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
11.01.2022 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
18.01.2022 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
25.01.2022 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
01.02.2022 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online