Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(HS/OS) Johannes Duns Scotus, De primo principio

Dozent:innen: PD Dr. Dr. Stefan Seit
Kurzname: HS/OS Duns Scotus
Kurs-Nr.: 05.127.145
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Keine besonderen Voraussetzungen. Es besteht die Möglichkeit, ein Referat zu übernehmen.
 

Empfohlene Literatur

Johannes Duns Scotus: Abhandlung über das erste Prinzip/Tractatus de primo principio. Lateinisch-deutsch. Übersetzt von Wolfgang Kluxen. Darmstadt 42009 (Texte zur Forschung).

Weitere Quellentexte – antike Referenztexte – werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Laufe der Veranstaltung zur Verfügung gestellt. In Grenzen können besondere Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Quellenauswahl berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden Hinweise zur Forschungsliteratur gegeben.

Gelesen werden nur solche Texte, die in Übersetzung vorliegen.

Inhalt

In aktuellen öffentlichen Diskussion wird die Gottesfrage nahezu ausschließlich der Religion – und diese dem persönlichen Glauben zugewiesen, über dessen Inhalte eine rationale Verständigung kaum möglich erscheint. Dabei sind es nicht nur Religionskritiker, die diese Auffassung vertreten, sondern insbesondere auch Anhänger von Religionen verstehen diese oft als Sache einer nichtmehr weiter zu rechtfertigenden inneren Überzeugung, wenn nicht des „Gefühls“.In der Geschichte des Denkens jedoch war die längste Zeit weitgehend unstrittig, das an die Existenz Gottes (oder: von Göttern) nicht „nur“ geglaubt wird, sondern dass es sich vielmehr um einen – zentralen – Gegenstand originär philosophischen Nachdenkens handelt, und zwar lange bevor der Religion überhaupt als höchstpersönliches inneres Überzeugtsein verstanden wurde. Auch das Christentum hat sich sehr früh in seiner Geschichte dafür entschieden, seine Glaubenslehre mit den Begriffen und in den Denkformen der (spät-)antiken Philosophie zu entwickeln, zu entfalten und darzustellen.
Damit war - unter anderem - die Frage nach der rationalen Erkennbarkeit Gottes unausweichlich: Kann Gott nur geglaubt oder auch (in welchem Maße?) vernünftig erkannt, seine Existenz (auch seine Eigenschaften?) sogar bewiesen werden? Mit der Beantwortung dieser Frage entscheidet sich nicht zuletzt auch das Verhältnis von Theologie und Philosophie sowie der Status und der Gegenstand der Metaphysik als philosophischer Kerndisziplin

Gegenstand des Seminars ist der abschließende Beitrag des Johannes Duns Scotus (), des vielleicht bedeutendsten Denkers des späten lateinischen Hochmittelalters, zum Problem der philosophischen Gotteslehre und ihres Verhältnisses zur Metaphysik als „Wissenschaft vom Seienden als einem solchen“; Scotus greift zurück auf Anselms unum argumentum und verbindet diesen Ansatz des philosophischen Nachweises der Existenz Gottes allein aufgrund des Selbstbezugs des menschlichen Denkens, auf eindrucksvolle Weise mit der aristotelischen „Metaphysik“. Das Ergebnis – der „ontologische Gottesbeweis“ und zugleich Schlussstein einer Metaphysik als Ontologie, d. h. als Lehre vom ens inquantum ens – ermöglicht einen fundierten Einblick in eine Metaphysikkonzeption, die die Debatten der folgenden Jahrhunderte wesentlich bestimmt hat und deren Auswirkungen bis in gegenwärtige Diskussionen hinein greifbar sind.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
18.10.2018 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.10.2018 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
08.11.2018 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.11.2018 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
22.11.2018 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
29.11.2018 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
06.12.2018 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
13.12.2018 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
20.12.2018 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
10.01.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
17.01.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
24.01.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
31.01.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
07.02.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
14.02.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude