(PS) Timaios und Timaios-Rezeption bis zu Hugo von St. Viktor
Dozent:innen: Dr. Matthias VolletKurzname: PS Timaios
Kurs-Nr.: 05.127.040
Kurstyp: Proseminar
Empfohlene Literatur
Erste Textgrundlage (bitte kaufen!):Platon: Timaios. Üs. u. hg. v. Rudolf Rehn u. Thomas Paulsen. Stuttgart (Reclam) 2003.
Für die weiteren Texte wird ein Kopiervorlagenordner bereitgestellt.
Sekundärliteratur:
Thomas Leinkauf, Carlos Steel (Hrsg.): Platons Timaios als Grundtext der Kosmologie in Spätantike, Mittelalter und Renaissance, Leuven 2005.
Inhalt
Der "Timaios" ist das einzige Werks Platons (428-348 v.Chr.) , das dem lateinischen Mittelalter wenigstens ausschnittweise bekannt war. Im Timaios stellt Platon seine Komologie (Entstehung und Wirklichkeit des Kosmos) vor, behandelt aber auch Themen der Metaphysik, Anthropologie und Ethik. Im Griechischen Sprach- und Denkraum wurde das Werk durchgehend rezipiert und kommentiert (der Timaios-Kommentar des Neuplatonikers Proklos (ca. 450) wurde im 13. Jh. ins Lateinische übersetzt). Wenigstens teilweise ins Lateinische übersetzt wurde der Timaios durch Cicero. Durch Jahrhunderte wirksam war die mit einem Kommentar versehene lateinische Übersetzung des Chalcidius (kurz nach 400 n.Chr.); Johannes Scotus Eriugena ("De divisione naturae") aus dem 9. Jh. und Gerbert von Aurillac aus dem 10. Jh. seien stellvertretend genannt; im 11. Jh. stieg das Interesse weiter. im 12. Jh. erreichte die Bedeutung des Timaios in der sog. "Schule von Chartres" ihren Höhepunkt (Bernhard von Chartres, Wilhelm von Conches, Thierry von Chartres). Dabei tritt zum wachsenden, eigenständigen Interesse an der innerweltlichen Natur der Versuch, die Welterklärung des Timaios mit dem christlichen Schöpfungsglauben zu verbinden. Bei Hugo von Sankt Victor (1095-1141) schließlich tritt der Timaios wieder etwas zurück; insbesondere der platonischen Kosmologie wird die Spitze abgebrochen, indem die Schrift stärker anthropologisch rezipiert wird.Das Seminar wird zunächst einige Sitzungen der Lektüre des Timaois widmen. Relativ rasch soll die spätantike und erste mittelalterliche Rezeption durchmessen werden, um dann der sog. "Schule von Chartres" und schließlich Hugo etwas mehr Zeit zu widmen. Das Seminar wird also zum Einen einen absoluten Grundtext antiker Philosophie bekanntmachen und zum Anderen ein wichtiges Beispiel philosophischer Rezeption im christlichen lateinischen Mittelalter darstellen.
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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16.04.2019 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 01 431 P104 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
23.04.2019 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 01 431 P104 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
30.04.2019 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 01 431 P104 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
07.05.2019 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 01 431 P104 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
14.05.2019 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 01 431 P104 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
21.05.2019 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 01 431 P104 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
28.05.2019 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 01 431 P104 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
04.06.2019 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 01 431 P104 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
11.06.2019 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 01 431 P104 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
18.06.2019 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 01 431 P104 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
25.06.2019 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 01 431 P104 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
02.07.2019 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 01 431 P104 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
09.07.2019 (Dienstag) | 10:15 - 11:45 | 01 431 P104 1141 - Philosophisches Seminargebäude |