Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars (WiSe 2024/25)

(V) Geschichte der Philosophie im Überblick II: Freiheit und Determination (insb. Spätantike und Frühmittelalter

Dozent:innen: PD Dr. Dr. Stefan Seit
Kurzname: V Gesch. d. Phil.
Kurs-Nr.: 05.127.030
Kurstyp: Vorlesung

Voraussetzungen / Organisatorisches

Keine besonderen Voraussetzungen.

Die aktive Teilnahme wird am Ende des Semesters durch einen Kurztest überprüft. Es handelt sich dabei nicht um eine Prüfungsleistung (Modulprüfung) im Sinn der PO.
Die Vorlesung wird – zusammen mit weiteren Materialien – auch als Video zum angeboten. Details werden in der ersten Vorlesungsveranstaltung mitgeteilt werden. Gezielt gefilmt wird nur der Vortragende; dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Hörer/-innen kurzzeitig aufgenommen werden. Auch diese Video- und Audioaufnahmen werden den Hörer/-innen der Vorlesung ggf. online zur Verfügung gestellt. Mit der Anmeldung zur Vorlesung erklären Sie sich damit einverstanden.

Die Vorlesung ist für Studienanfänger in besonderer Weise geeignet.

Empfohlene Literatur

Die behandelten Texte werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Laufe der Veranstaltung zugänglich gemacht.

Inhalt

Von ihren historischen Anfängen an denkt die Philosophie über Sachprobleme (z. B. über die Prinzipien der Natur, die Regulierung menschlichen Handelns usw.) nach, indem sie zugleich ihre eigene Geschichte reflektiert. So nimmt etwa schon Aristoteles bei der Formulierung seiner philosophischen Positionen immer wieder Bezug auf ältere Autoren, deren Lehren wir teilweise sogar nur aus solchen Referaten rekonstruieren können.
Anders als in vielen anderen wissenschaftlichen Disziplinen, die sich auf eine eher beiläufige Behandlung ihrer eigenen Geschichte beschränken oder die Behandlung der Fachgeschichte sogar der Wissenschaftsgeschichtsschreibung durch die Geschichtswissenschaft überlassen können, ist deshalb die Philosophiegeschichte integraler Bestandteil der Philosophie.

Insbesondere für Studienanfänger ergibt sich daraus die Schwierigkeit, dass bei der Beschäftigung mit systematisch-philosophischen Themen oder mit einzelnen Autoren Kenntnisse der Philosophiegeschichte immer schon vorausgesetzt werden (müssen).

Der auf mehrere Semester angelegte Vorlesungszyklus versucht dieser Problematik Rechnung zu tragen, indem er - nicht nur Studienanfängern - einen kursorischen Überblick über zentrale Probleme, Personen und Positionen der Philosophiegeschichte von den Anfängen in der griechischen Antike (bei den so genannten "Vorsokratikern") bis in die Frühe Neuzeit vermittelt. Im Vordergrund stehen dabei keine Detaildiskussionen; vielmehr geht es darum, den Hörern eine "Landkarte" an die Hand zu geben, mit deren Hilfe sie Spezialthemen einordnen können.

Die Vorlesung, deren erster Teil die Philosophiegeschichte von den Anfängen bis zur Spätantike behandelt, ist stark quellenbezogen konzipiert, d. h. es wird nicht (primär) abstrakt über philosophische Autoren und ihre Texte gesprochen werden; vielmehr werden philosophische Kernprobleme und -positionen aus ausgewählten Textauszügen heraus interpretierend entwickelt und entfaltet werden. In diesem Sinn versteht sich die Vorlesung zugleich als Einführung in die Interpretation philosophischer Texte. Die Auswahl und Interpretation der Quellentexte orientiert sich in allen Teilen des Vorlesungszyklus an systematischen Leitthemen; im SoSe 2019 steht das anthropologisch und ethisch grundlegende Nachdenken über Freiheit und Determination im Fokus: In der Spätantike gehen Philosophen, einerseits sehr intensiv der Frage nach, ob die Dinge und Ereignisse der Wirklichkeit – ganz oder teilweise – zufällig sind, oder fest in einer das Weltganze umfassenden Ordnung (Schicksal, Vorsehung…) verankert sind und/oder einer bindenden Gesetzmäßigkeit (Vernunft, Gerechtigkeit…) unterworfen sind. Komplementär dazu wird die Frage nach der Freiheit des Menschen immer drängender: Ist der Mensch mit seinem Handeln Teil eines Ordnungszusammenhangs, scheint dieses Handeln auch in Kleinigkeit vollständig determiniert. Ist aber Freiheit umgekehrt möglich, wenn alles vollkommen zufällig ist? Impliziert Freiheit nicht zugleich, dass der menschlichen Praxis gegenüber Sollensansprüche bestehen, die ohne eine normative Ordnung nicht denkbar sind? Aus dieser Problemkonstellation heraus entwickeln spätantike ein anspruchsvolles Konzept des Willens und der Willensfreiheit, das dann während des (frühen Mittelalters) weiter entfaltet wird.

Zusätzliche Informationen

Für Studierende der Katholischen Theologie (Magister/Magistra Theologiae, Modul 5) entsprechen die beiden Teile des Vorlesungszyklus zusammen den Vorlesungen "Die Frage nach der Welt im Ganzen" und "Philosophische Ethik".

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
17.04.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 521 N 1
1342 - Naturwissenschaftliches Hörsaalgebäude
24.04.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 521 N 1
1342 - Naturwissenschaftliches Hörsaalgebäude
08.05.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 521 N 1
1342 - Naturwissenschaftliches Hörsaalgebäude
15.05.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 521 N 1
1342 - Naturwissenschaftliches Hörsaalgebäude
22.05.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 521 N 1
1342 - Naturwissenschaftliches Hörsaalgebäude
29.05.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 521 N 1
1342 - Naturwissenschaftliches Hörsaalgebäude
05.06.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 521 N 1
1342 - Naturwissenschaftliches Hörsaalgebäude
12.06.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 521 N 1
1342 - Naturwissenschaftliches Hörsaalgebäude
19.06.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 521 N 1
1342 - Naturwissenschaftliches Hörsaalgebäude
26.06.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 521 N 1
1342 - Naturwissenschaftliches Hörsaalgebäude
03.07.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 521 N 1
1342 - Naturwissenschaftliches Hörsaalgebäude
10.07.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 521 N 1
1342 - Naturwissenschaftliches Hörsaalgebäude