Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(Koll/OS) Forschungskolloquium zur Philosophie der Antike und des Mittelalters: Alexander von Aphrodisias, De fato

Dozent:innen: PD Dr. Dr. Stefan Seit
Kurzname: Koll/OS De fato
Kurs-Nr.: 05.127.530
Kurstyp: Kolloquium
Format: hybrid

Voraussetzungen / Organisatorisches

ALLGEMEINE Hinweise zur Durchführung der Veranstaltungen im Bereich Ältere Philosophiegeschichte

Auch im SoSe 2021 werden wegen der COVID-19-Pandemie Lehrveranstaltungen nur in Ausnahmefällen „vor Ort" auf dem Campus der JGU stattfinden können. Um unter diesen Umständen ein qualitativ hochwertiges Lehrangebot bereitstellen und eine intensive Betreuung gewährleisten zu können, hat der Arbeitsbereich Ältere Philosophiegeschichte sein Veranstaltungskonzept angepasst: Die Veranstaltungen wurden zahlenmäßig reduziert, werden dafür aber (mit Ausnahme der Vorlesung) jeweils von mehreren Lehrenden gemeinsam betreut und intern unterteilt werden.

Alle Veranstaltungen des Arbeitsbereichs finden als digitale Präsenzveranstaltungen, d.h. synchron zu den angegebenen Zeiten statt. Video-Aufzeichnungen stellen sicher, dass Sie auch unter ungünstigen technischen Voraussetzungen aktiv teilnehmen können.

Videokonferenzen, Aufzeichnungen und Aufgaben, die Sie in freier Zeiteinteilung bearbeiten können, werden über Moodle-Kurse koordiniert werden, zu denen die über Jogustine angemeldeten Studierenden automatisch Zugang haben. Bitte machen Sie sich möglichst vor dem ersten Veranstaltungstermin mit dem Moodle-Kurs und den dort angebotenen Materialien und Hinweisen vertraut. Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie über Ihr universitäres Mailkonto ohne Verzögerung erreichbar sind.

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ACHTUNG:
Sollten Sie mehrere Seminare aus dem Bereich der Philosophie der Antike und des Mittelalters belegen wollen, bieten wir Ihnen drei Proseminare (als PS/HS bzw. PS/HS/OS), vier Hauptseminare (die PS/HS sowie zwei HS/OS) sowie drei Oberseminare an (die HS/OS und ein Kolloquium, das zugleich als Oberseminar geöffnet ist).

Sollte es wegen der Mehrfachzuordnung der Veranstaltungen Probleme geben, können diese individuell gelöst werden; wenden Sie sich dazu an lehre-aephg@uni-mainz.de. Hier erhalten Sie auch Hilfe bei Schwierigkeiten mit unseren Moodle-Kursen. Bitte erleichtern Sie uns die Arbeit, indem Sie solche organisatorisch-technischen Fragen nicht an die persönlichen Mailadressen der Dozierenden richten. Alle Dozierenden des Arbeitsbereichs haben Zugriff auf die genannte Funktionsmailbox.

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SPEZIFISCHE Hinweise zur Veranstaltung

Kenntnisse der klassischen antiken (insbesondere aristotelischen und platonischen) sowie der spätantiken Philosophie. Ziel ist ein Diskussionsniveau etwas oberhalb dessen eines „normalen" Oberseminars bei einer geringeren Gruppengröße und intensiverer gemeinsamer Arbeit. Die Veranstaltung steht aber ausdrücklich Studierenden ohne vertiefte Vorkenntnisse offen. Im Zentrum steht in besonderer Weise die intensive gemeinsame Arbeit an den Quellentexten.

Kenntnisse der griechischen bzw. lateinischen Sprache werden begrüßt, aber nicht vorausgesetzt.
 

Empfohlene Literatur

Alexander von Aphrodisias: Über das Schicksal. Übersetzt und kommentiert von Andreas Zierl. Berlin 1995.

Das Buch ist derzeit nicht bzw. nur antiquarisch erhältlich und wird deshalb – ebenso wie im Laufe des Semesters weitere Quellen – als Scan zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Alexander von Aphrodisias (um 200 n.Chr.) ist einer der bedeutendsten und – insbesondere auch unter wirkungsgeschichtlichem Aspekt – wichtigsten Exponenten des spätantiken Aristotelismus. Alexander versuchte die Lehre des Aristoteles in ihrer authentischen Gestalt zu vertreten, d.h. von der synkretistischen Verschmelzung mit zeitgenössischen philosophischen Strömungen freizuhalten. Dass freilich schon die – kritische – Auseinandersetzung mit anderen philosophischen Auffassungen Transformationsprozesse impliziert, macht Alexanders Schrift „De fato" (198/209) eindrucksvoll deutlich. Auf der Grundlage der aristotelischen Naturphilosophie, für die dieser Frage kaum größeres Gewicht zukommt, arbeitet sich Alexander insbesondere an der stoischen Auffassung ab, die gesamte Wirklichkeit sei ein in sich vollständig abgeschlossenes Ordnungsgefüge, in dem auch die kleinsten Details strikter Notwendigkeit unterlägen, kritisiert aber zugleich die insbesondere dem Epikureismus zuzurechnende These, letztlich beruhe alles auf dem Zufall. In welchem Sinn kann von Alexanders Philosophie aber als von einem „reinen Aristotelismus" die Rede sein, wenn sich die Fragestellung, unter der Alexander Aristoteles liest, „typisch spätantiken" Diskursen verdankt? „De fato" erweist sich so als Gegenstand, der hervorragend geeignet ist, um Leistungsfähigkeit und Grenzen eines transformationsgeschichtlichen Ansatzes in der Älteren Philosophiegeschichte zu untersuchen.

Nach Möglichkeit werden historisch parallele, aber klar synkretistische Perspektiven auf den Komplex Schicksal – Zufall – Notwendigkeit – Kontingenz – Freiheit zum Vergleich herangezogen.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
15.04.2021 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 Online
22.04.2021 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 Online
29.04.2021 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 Online
06.05.2021 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 Online
20.05.2021 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 Online
27.05.2021 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 Online
10.06.2021 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 Online
17.06.2021 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 Online
24.06.2021 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 Online
01.07.2021 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 Online
08.07.2021 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 Online
15.07.2021 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 Online