Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(HS) Die Dekonstruktion der Ethik und Metaphysik (der Sitten) in Nietzsches „Zur Genealogie der Moral“

Dozent:innen: Dr. Alexander Sattar
Kurzname: HS Nietzsche
Kurs-Nr.: 05.127.190
Kurstyp: Seminar
Format: hybrid

Voraussetzungen / Organisatorisches

Für die aktive Teilnahme werden a) zwei Referate und b) Teilnahme an 4 „synchronen" und 3 „asynchronen" Sitzungen verlangt. Außer der ersten Sitzung, finden 5 „synchron" statt; d.h., es wird über BBB getroffen, Referate gemacht und darüber diskutiert. Die verbleibenden 8 Sitzungen finden „asynchron" statt; d.h., es ist ein Beitrag ins Forum auf LMS zu schreiben.

Plan

1. Einleitung

2. Bedeutung von „Moral" und „Genealogie"

3. Nietzsches erkenntnistheoretischer „Perspektivismus"

4. Moral und Macht. Der „Vornehme" vs. „ein Unten"

5. Moral als Produkt von Hass, „Nein-Sagen" und Ressentiment

6. Bedeutung von „Gut" und „schlecht"

7. Schmerz und Strafe als Grundlage der Moral

8. Gott, Gewissen und Schuld vs. „aktive Vergesslichkeit"

9. Verhältnis von Gewissen und Moral

10. Quelle und Bedeutung von Asketismus und Verneinung

11. Variationen von Schuld und Ekel am Menschen

12. Heutiger Nihilismus als Folge der Moral

13. Philosophie und Wissenschaft als (unzulängliche) Mitteln gegen Nihilismus

14. Gottloser Übermensch als Erlösung vom Lebenshass

Inhalt

Friedrich Nietzsches Moralphilosophie hat schon immer Kontroversen ausgelöst und für heftige Diskussionen gesorgt. Seine kurze, aber höchst wichtige Abhandlung Zur Genealogie der Moral legt ihr ein historisches Fundament zugrunde und fördert die Schlüsselvoraussetzungen seiner Umwertung aller Werte zutage. Darin bricht Nietzsche mit dem moralischen Essenzialismus der europäischen Metaphysik ab, die besagt, die Moral hänge von hinzukommenden Aspekten, wie Geschichte, Gesellschaft, Interessen, usw., nicht ab, sondern werde nach allgemeingültigen Kriterien und mithilfe der die Wirklichkeit eindeutig widerspiegelnden Begriffe beurteilt. Stattdessen bietet Nietzsche eine geschichtlich-kontextuale Rekonstruktion des Ursprungs von zentralen Kategorien der modernen Westlichen Moral, die ein neues Kapitel in der Ethik geöffnet hat und auch für die Philosophie des 20. Jahrhunderts von größter Bedeutung war. Dabei betrachten wir Nietzsches Überlegungen als eine weit über seinen zum Sprichwort gewordenen Antisemitismus hinweg gehende und auch für heute ausschlaggebende Theorie.

Außer der Abhandlung Zur Genealogie der Moral selber werden auch einzelne Fragmente aus einer Reihe seiner Schriften zur Klärung und Veranschaulichung einiger Thesen herangezogen. Allen Texten liegt die Digitale Kritische Gesamtausgabe Werke und Briefe (eKGWB) zugrunde, die über den folgenden Link zu finden ist: http://www.nietzschesource.org/#eKGWB

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.04.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online
23.04.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online
30.04.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online
07.05.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online
14.05.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online
21.05.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online
28.05.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online
04.06.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online
11.06.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online
18.06.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online
25.06.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online
02.07.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online
09.07.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online
16.07.2021 (Freitag) 12:15 - 13:45 Online