Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(HS/OS) Thomas Kuhn, The Structure of Scientific Revolutions

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Cornelis Menke
Kurzname: HS Th. Kuhn
Kurs-Nr.: 05.127.190
Kurstyp: Seminar

Empfohlene Literatur


Die Textgrundlage ist die englische Ausgabe des Werks; der Text ist vielleicht im Englischen sogar verständlicher als in der Übersetzung. Sie können entweder die Ausgabe von 1970 oder die von 1996 verwenden (beide sind alle seitenidentisch; bei der ersten Ausgabe von 1962 fehlt das "Postscript", die "Jubiläumsausgabe" von 2012 hat eine abweichende Paginierung).

Thomas Kuhn, The Structure of Scientific Revolutions. Second edition, Enlarged. Chicago: UCP, 1970, 1996.

Inhalt

Thomas Kuhn war einer der einflussreichsten Wissenschaftsphilosophen des 20. Jahrhunderts. Sein Hauptwerk ist The Structure of Scientific Revolutions (1962);  es gehört zu den meistzitierten akademischen Werken überhaupt. Kuhn kennzeichnet darin die Geschichte und die Art des Fortschritts der Wissenschaft durch ein Modell von zwei Phasen: In der einen, der "Normalwissenschaft", ist die Wissenschaft durch ein sog. Paradigma geprägt, nicht zuletzt eine vorbildliche wissenschaftliche Leistung, die nicht in Frage gestellt wird und die das Forschungshandeln anleitet. Wenn ein Paradigma diese Funktion nicht mehr erfüllen kann, gerät es in eine Krise, die in einer "wissenschaftlichen Revolution" münden kann, in der ein neues Paradigma an die Stelle des alten tritt.  

Das Bild der Wissenschaft, das Kuhn in The Structure of Scientific Revolutions zeichnet, war selbst revolutionär,  wie auch Kuhns Ansatz in dem Werk. Um drei Aspekte hiervon zu nennen:

1. Kuhn, der nach den Studium der Physik in Harvard sich der Wissenschaftsgeschichte zugewandt hatte, versucht in Structure, die Entwicklung und die Art des Fortschritts der Wissenschaft in einer Weise zu fassen, die der tatsächlichen Entwicklung der Wissenschaft gerecht werden sollte, und brachte damit die Wissenschaftsphilosophie in engeren Kontakt mit der Wissenschaftsgeschichte, der das Feld bis heute prägt.
2. Eine große Debatte, die Structure ausgelöst hat, hängt damit zusammen, wie Kuhn die Normalwissenschaft charakterisiert, nämlich als eine weitgehend unkritische Tätigkeit, die nicht durch die Suche nach kühnen  Theorien gekennzeichnet ist, sondern eher dem Lösen von Puzzeln gleiche.  Dieser Punkt war wesentlich für die sog. Popper-Kuhn-Kontroverse.
3. Die verschiedenen Paradigmen sind Kuhn zufolge "inkommensurabel", d.h. (ins Unreine gesprochen) nicht leicht vergleichbar. Dies wirft das Problem auf, ob sich die Abfolge von Paradigmen noch als Fortschritt bezeichnen lässt, und auch, ob die Wahl zwischen Paradigmen (und damit die Wissenschaft) noch "rational" ist.

Diese Aspekt sollen auch Schwerpunkte des Seminars sein.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
21.04.2022 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
28.04.2022 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
05.05.2022 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
12.05.2022 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
19.05.2022 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.06.2022 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.06.2022 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.06.2022 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
30.06.2022 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
07.07.2022 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
14.07.2022 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude
21.07.2022 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 01 441 P105
1141 - Philosophisches Seminargebäude