(Koll/OS) Forschungskolloquium zur Älteren Philosophiegeschichte: Boethius, Kommentare zum aristotelischen „Organon“ und ihre Rezeption im lateinischen Mittelalter
Dozent:innen: PD Dr. Dr. Stefan SeitKurzname: Koll Boethius
Kurs-Nr.: 05.127.530
Kurstyp: Kolloquium
Voraussetzungen / Organisatorisches
Kenntnisse der klassischen antiken (insbesondere platonischen) sowie der spätantiken Philosophie. Ziel ist ein Diskussionsniveau etwas oberhalb dessen eines „normalen" Oberseminars bei einer geringeren Gruppengröße. Die Veranstaltung steht aber ausdrücklich Studierenden ohne vertiefte Vorkenntnisse offen. Im Zentrum steht in besonderer Weise die intensive gemeinsame Arbeit an den Quellentexten.Empfohlene Literatur
Die im Oberseminar/Kolloquium behandelten Quellentexte werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Laufe der Veranstaltung zur Verfügung gestellt. In Grenzen können besondere Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Quellenauswahl berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden Hinweise zur Forschungsliteratur gegeben.ACHTUNG: Im Oberseminar/Kolloquium werden auch Texte gelesen, die nicht in (deutscher) Übersetzung vorliegen.
Inhalt
Bis an die Schwelle zum Hochmittelalter kannte man im lateinischen Europa von Aristoteles, „dem Logiker", nur dessen logisch-sprachphilosophische Schriften, die – in byzantinischer Tradition – im „Organon" („Werkzeug") zusammengefasst werden, und zwar über weite Strecken auch nur diejenigen Teile des „Organon", die in Übersetzungen des spätantiken Neuplatonikers Boethius (um 480/85-524/26) vorlagen und zusammen mit dessen Kommentaren rezipiert wurden. In diesem Sinn gehört zum Textkanon des „Organon" auch die Einleitungsschrift („Isagoge") des Porphyrius zu den aristotelischen „Kategorien", die Boethius ebenfalls übersetzt und kommentiert hat. Dessen Leistung, deren kleinster Teil nicht die Etablierung einer entfalteten philosophischen Terminologie in lateinischer Sprache besteht, und die spätantik-neuplatonische „Transformation" der aristotelischen Gedanken einschließt, die so teilweise zu einer veritablen Metaphysik weiterentwickelt werden, kann in ihrer Bedeutung kaum hoch genug eingeschätzt werden. Zu ihrer Wirkungsgeschichte gehört etwa – in seiner ersten „Version" vor der Wiederentdeckung der „Metaphysik"! – der so genannte Universalienstreit – und überhaupt Elemente einer aristotelisch-neuplatonisch grundierten „Metaphysik" bereits in karolingischer und ottonischer Zeit. Zu verweisen ist hier etwa auf Gerberts von Aurillac (Papst Silvester II.; um 950-1003, Papst 2.4.999) Schrift „D rationali et ratione uti", aber auch auf Petrus‘ Damiani Brief „De divina omnipotentia", mit dem wir uns im zurückliegenden Wintersemester intensiv beschäftigt haben.Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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21.04.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
28.04.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
05.05.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
12.05.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
19.05.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
02.06.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
09.06.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
23.06.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
30.06.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
07.07.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
14.07.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
21.07.2022 (Donnerstag) | 14:15 - 15:45 | 01 411 P101 1141 - Philosophisches Seminargebäude |