(Koll/OS) Wissenschaftsphilosophie für Fortgeschrittene
Dozent:innen: apl. Prof. Dr. Ralf-Meinard KuhlmannKurzname: Koll/OS Wiss.Phil.
Kurs-Nr.: 05.127.557
Kurstyp: Kolloquium
Empfohlene Literatur
Hansson, Sven Ove (2008): “Philosophy and other disciplines”, Metaphilosophy 39: 472-483.Hoyningen-Huene, Paul (2013): Systematicity: The Nature of Science. Oxford University Press.
Pradeu, Thomas, et al. (2024): “Philosophy in Science: Can philosophers of science permeate through science and produce scientific knowledge?” The British Journal for the Philosophy of Science 75: 375-416.
Reichenbach, Hans (1951): The Rise of Scientific Philosophy, Berkeley, Los Angeles: University of California Press.
Quine, Willard van Orman (1951): Two Dogmas of Empiricism, Philosophical Review 60: 20-43.
Inhalt
Neben der Möglichkeit, eigene Arbeiten oder Lektürewünsche von Ihnen zu besprechen, soll es um folgendes Schwerpunktthema gehen: Gibt es eine scharfe Grenze zwischen Philosophie und Wissenschaften? Die Anhänger des logischen Empirismus, welche die heutige Wissenschaftsphilosophie begründeten, sahen dies so. Danach beschäftigen sich nur die Wissenschaften direkt mit der Welt und können so substanzielles (i.S.v. „synthetisches“) Wissen erzeugen. Die (Wissenschafts-)Philosophie dagegen hat keinen direkten apriorischen Zugang zu einer Wirklichkeit jenseits von dem, was die Wissenschaften ihr als Stoff bieten. (Wissenschafts-)Philosophie hat also die Wissenschaften selbst als Gegenstandsgebiet und damit nur einen Zugang zweiter Stufe zur Welt. Diese Sichtweise ist allerdings nicht unbestritten geblieben. Insbesondere Quine hat die Unterscheidung von synthetischen und analytischen Aussagen vehement bestritten. Damit hat er nicht zuletzt das Naturalisierungsprogramm mitbegründet, wonach für traditionelle philosophische Fragen—wie zum Verhältnis von Körper und Geist oder zum ontologischen Status von Raum und Zeit— wissenschaftliche Ergebnisse eine wesentliche Rolle spielen. Tatsächlich sieht Quine sogar die Logik als etwas, das nicht völlig immun ist gegen die Erkenntnisse empirischer Wissenschaften. Andererseits spielen auch bei der wissenschaftlichen Theoriebildung Erwägungen eine Rolle, die nicht rein empirisch begründet sind und mithin Thema der Philosophie sein können. Damit werden die Grenze bzw. das Verhältnis zwischen Philosophie und Wissenschaften unscharf und bedürfen einer erneuten Sichtung. Als weitere Seminarthemen in Frage kommen die kritische Diskussion der sogenannten Systematizitätstheorie von Wissenschaft sowie die Rolle von epistemischen Werten in der Theoriebildung.Termine
| Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
|---|---|---|
| 05.11.2025 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 411 P6 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 12.11.2025 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 411 P6 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 19.11.2025 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 411 P6 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 26.11.2025 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 411 P6 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 03.12.2025 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 411 P6 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 10.12.2025 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 411 P6 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 17.12.2025 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 411 P6 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 07.01.2026 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 411 P6 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 14.01.2026 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 411 P6 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 21.01.2026 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 411 P6 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 28.01.2026 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 411 P6 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 04.02.2026 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 411 P6 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 11.02.2026 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 411 P6 1141 - Philosophisches Seminargebäude |