Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(HS) Philosophie der Narrativität: Paul Ricœur

Dozent:innen: Dr. Eva-Maria Heinze
Kurzname: HS Ricœur
Kurs-Nr.: 05.127.190
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches


Voraussetzung: Interesse am Thema.

Organisatorisches zum Veranstaltungsablauf und zum Erwerb von Leistungsnachweisen wird zu Beginn des Seminars besprochen.

 

Empfohlene Literatur

Textgrundlage des Seminars:

Ricœur, Paul: Vom Text zur Person. Hermeneutische Aufsätze (1970–1999). Übers. und hrsg. von Peter Welsen. Hamburg: Meiner, 2005 (oder andere Auflage) (Philosophische Bibliothek; Bd. 570).

Weitere Literatur sowie der jeweils zu lesende Textabschnitt für die einzelnen Sitzungen werden im Seminar genannt.



 

Inhalt


Das Phänomen des Narrativen ist zentral für die Literaturwissenschaften. Auch in den Geschichtswissenschaften diskutierte man darüber, ob Narrativität eine adäquate Kategorie zur Bestimmung und Erfassung historischer Ereignisse sei. Damit verbunden ist die Frage, ob sich Handlungs- und Erfahrungszusammenhänge bereits im Leben selbst als narrativ strukturiert erweisen, oder ob es sich um eine bloß nachträglich dem Leben hinzugefügte Konstruktion handelt. Mittlerweile hat sich Narrativität auch in den Kulturwissenschaften sowie der Psychologie zu einem fruchtbaren Begriff entwickelt. Die Grundkategorien des Narrativen sind aber bereits in der aristotelischen Poetik zu finden, denn die im Sinne von Anfang – Mitte – Ende vorgenommene Bestimmung der Struktur der Tragödie trifft auf sämtliche Formen des Erzählbaren zu.

Eine Deutung des Menschen als narratives Wesen erfolgt erst durch Philosophen des 20. Jahrhunderts, die Erzählen und Geschichten als wesentliche Schlüssel zum Menschen definieren. Der Erste, der sich im Rahmen einer eigenen Geschichten-Hermeneutik um den Zusammenhang von Lebenswirklichkeit und Geschichten (im weitesten Sinne) bemüht und insbesondere in seinem Spätwerk den Weg zur Interpretation der narrativen Struktur des Menschen geebnet hat, ist Wilhelm Schapp (1884-1965).
Paul Ricœur (1913-2005) schließlich gilt als Pionier der philosophischen Narratologie (in Abgrenzung zur literarischen Erzähltheorie). Die hermeneutische Phänomenologie Ricœurs zeichnet sich durch den Dialog mit angrenzenden Disziplinen aus: Neben Auseinandersetzungen mit der Psychoanalyse und dem Strukturalismus haben ihn vor allem Überlegungen zu Metapher und Erzählung sowie zu einer Hermeneutik des Subjekts bekannt gemacht.

Im Seminar ist es das Ziel, auf der Basis einer textnahen Diskussion zum einen die theoretischen Grundlagen fiktionaler Gebilde zu klären und darüber hinaus zum anderen die Frage zu beantworten, ob Erzählen und Narrativität als Spezifikum des menschlichen Wesens konstatiert werden kann.

 

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
18.04.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 465 P12
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.04.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 465 P12
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.05.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 465 P12
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.05.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 465 P12
1141 - Philosophisches Seminargebäude
16.05.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 465 P12
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.05.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 465 P12
1141 - Philosophisches Seminargebäude
06.06.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 465 P12
1141 - Philosophisches Seminargebäude
13.06.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 465 P12
1141 - Philosophisches Seminargebäude
27.06.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 465 P12
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.07.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 465 P12
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.07.2019 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 465 P12
1141 - Philosophisches Seminargebäude